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Montag, 28. Juli 2014

DUST BOLT im Interview

Interview mit  Bene M. (Bass) von DUST BOLT


metal-is-forever: Wie kamt ihr auf den Namen DUST BOLT? Was hat er zu bedeuten?

Bene: Am Anfang hatten wir noch einen anderen, deutschen und etwas albernen Namen, der eher auf eine Punkband schließen ließ. Als unsere Musik dann aber härter und die Band ernsthafter wurde, war es an der Zeit einen Namen zu finden, der besser zu uns und unserer Musik passt. Wir haben ewig überlegt und sind lange auf keinen grünen Zweig gekommen. Als dann "Dust Bolt" fiel, waren wir schnell begeistert, weil der Name untypisch ist und fett klingt. Die Bedeutung ist auch für uns nicht eindeutig zu bestimmen. "Dust Bolt", das sind einfach wir und unsere Mukke. Thrash, aufs Maul und keine Kompromisse.

metal-is-forever: Die meisten in eurem Alter hören eher Hip Hop oder die Charts rauf und runter. Wer oder was hat euch zum Metal gebracht?

Bene: Wir haben schon früh angefangen Metal zu hören. Ein Einfluss für die Musikwahl waren auch mehr unsere Eltern als unsere Mitschüler. Wir sind da mehr in einem Umfeld von THE WHO, DEEP PURPLE, LED ZEPPELIN und den BEATLES aufgewachsen, als mit SHAKIRA und Aggro Berlin. Und mit der Zeit haben wir dann den Metal für uns entdeckt. Flo kam dann z.B. irgendwann mit JUDAS PRIEST, RAINBOW, BLACK SABBATH etc an und hat uns sofort damit angesteckt. Auch METALLICA waren am Anfang wichtig für uns. Naja... Und dann kam SLAYER. Ich glaube es war wichtig für uns, uns von anderen abzusetzen und zu distanzieren. Und wie kann man das in dem Alter besser als mit Musik? Für uns ist diese Phase rum. Wir lieben den Metal mittlerweile mehr wegen der hohen musikalischen Qualität, der Energie und der unglaublich geilen Metal-Gemeinschaft.

metal-is-forever: Welche fünf Thrash bzw Metal Alben haben euch am meisten beeinflusst? 

Bene: Es ist schwierig und kaum möglich denke ich, da fünf bestimmte Alben zu nennen, zumal jeder Einzelne seine eigenen Faves hat. Wir hören nicht Alben an und sagen dann; "hey lass uns genau dies oder das machen", wir machen die Musik und schreiben die Songs einfach frei aus dem Bauch heraus. Aber natürlich gibt’s da eine Grundlage an Metal Einflüssen, speziell aus dem Thrash Bereich selbstverständlich. Darum werfe ich ohne Wertung einfach mal fünf (Thrash/Death Alben) in den Raum, mit SEPULTURA "Beneath the Remains", KREATOR "Extreme Aggression", DEATH  "Individual Thought Patterns", SUICIDAL TENDENCIES "Join the Army" und alles von SLAYER.

metal-is-forever: Mittlerweile ist das neue Album einige Wochen raus. Welche Songs kommen Live am besten beim Publikum an und welches sind eure Lieblingsongs?

Bene: Die Songs kommen insgesamt alle super an! Speziell "Agent Thrash" ist live immer ein Highlight, da die Leute da oft total durchdrehen, das macht Hammer viel Spaß! Lieblingssongs jeder seine eigenen, ich selbst mag "You Lost Sight"vom neuen Album sehr gern.

metal-is-forever: Wie entstehen bei DUST BOLT neue Songs? Wie geht ihr ans Songwriting heran? Sind das eher spontane Ideen die dann ausprobiert werden oder trefft ihr euch speziell mit dem Ziel Songs zu schreiben? 

Bene: Auf gewisse Art beides. Klar entstehen viele Ideen oder einzelne Riffs oder Parts mal spontan beim Jammen im Proberaum oder so. Doch die Musik von DUST BOLT entsteht zum Großteil aus den Händen der Gitarristen Lenny und Flo. Sie entwickeln die Ideen und Songstrukturen und zeigen sie dann auch Nico und mir. Wir alle zusammen feilen dann im Proberaum an den einzelnen Ideen und Songs, solange bis wir alle damit zufrieden sind.



metal-is-forever: Arbeitet ihr schon an neuem Material?

Bene: Nein. Dafür haben wir noch keinen Kopf. Wir wollen jetzt erst mal "Awake the Riot" live unter die Leute bringen und das Album auch selber erst verarbeiten und ausschöpfen. Wir planen beispielsweise noch ein oder zwei Musikvideos zu drehen und wollen natürlich in der nächsten Zeit auch viel auf Tour sein. Außerdem darf man ja nicht vergessen, dass jeder von uns auch außerhalb der Band viel zu tun hat. Wir wollen uns keinen zu großen Stress machen und vor allem nichts überhasten.

metal-is-forever: Ihr seid inzwischen schon mit einer Reihe von bekannten Bands (u.a. HEATHEN, SIX FEET UNDER, OBITUARY) aufgetreten. Als Vorband hat man meistens einen etwas schwereren Stand. Bei welcher Tour bzw Band habt ihr euch am wohlsten gefühlt?

Bene: Also erst mal müssen wir sagen, dass wir das große Glück hatten, dass jede der bekannteren Bands mit denen wir unterwegs waren oder die wir getroffen haben, richtig korrekt und freunlich zu uns war. Das hat mich persönlich richtig überrascht. Ich meine da kommst du als kleiner Hansel in den Backstage Raum einer dieser Bands, die auf der Bühne ja oft auch richtig fies aussehen und wirst richtig herzlich aufgenommen. Auch hat mich überrascht wie viel Bands uns als Künstler ernst genommen haben und so großes Interesse und auch Begeisterung für Dust Bolt gezeigt haben. Das war toll und hat uns natürlich auch oft geschmeichelt, aber vor allem auch Motivation gegeben. Auch haben uns viele dieser Musiker richtig supportet. Ein Beispiel dafür ist natürlich Derrick Green von SEPULTURA, der auf "Violent Demolition" einen Song eingesungen hat. Oder auch die Tardy Brüder von OBITUARY, die sich dafür eingesetzt haben, dass wir einige Gigs zusammen spielen können. Dafür sind wir richtig dankbar und es ist ein tolles Gefühl, Support von so erfahrenen Künstlern zu bekommen. Also wohl gefühlt haben wir uns wirklich auf jeder Tour. Richtig angenehm war für uns vor allem die "Radioactive Intervention Tour" mit DR.LIVING DEAD Ende letzten Jahres. Wir waren mit den Jungs einfach genau auf einer Wellenlänge, was auch daran lag, dass wir altersmäßig recht nahe beisammen sind. Und das Management war auch super.

metal-is-forever: Habt ihr irgendwelche Rituale vor einem Auftritt? Wie sieht es mit Lampenfieber aus?

Bene: Wir haben kein wirkliches Ritual, aber so ca. eine Stunde vor einem Gig verziehen wir uns meistens in den Backstageraum und spielen uns locker warm, schauen ein bisschen die Band an, die gerade spielt und versuchen so langsam in Bühnenstimmung zu kommen. Wenn dann das Intro läuft ist das dann schon eine besondere Stimmung. Da gibts dann noch den letzten Schluck Bier, dann gibts noch eine Faust und dann gehts los. Mit Lampenfieber ist das von Gig zu Gig und auch von Bandmitglied zu Bandmitglied anders. Ich habe mittlerweile eigentlich kaum noch Probleme mit Lampenfieber.

metal-is-forever: Wenn ihr es euch aussuchen könntet, mit wem würdet ihr gerne auf Tour gehen wollen?

Bene: Ach, da gibt’s viele Traum- und Wunschkonstellationen. In Südamerika unterwegs zu sein, als Support einer coolen Thrash Band wie KREATOR oder SEPULTURA wäre sicherlich einer der größten Träume. Aber abgesehen davon, würde es vermutlich nichts cooleres geben, als mit Freunden und befreundeten Bands auf Tour zu gehen! Wir, TOXIC WALTZ, BATTLECREEK, MYNDED und noch ein Haufen anderer. Alle auf einer Tour, das wär mal ein Ding ...


metal-is-forever: Wenn ihr einen Vergleich zwischen DUST BOLT 2012 und DUST BOLT 2014 zieht. Welche Unterschiede seht ihr. Welche Entwicklung (auch menschlich) habt ihr genommen?



Bene: Als Band sind wir viel professioneller geworden denke ich. Wir haben in den zwei Jahren richtig viel Erfahrung sammeln können. Sei es live oder im Studio oder auch bei dem ganzen organisatorischen Kram. Da ist einfach viel positive Routine reingekommen. Auch haben uns in dieser Zeit richtig viele Leute kennengelernt. Mittlerweile können wir eine Clubshow irgendwo in Deutschland spielen und wissen, dass der Laden gut besucht ist. Das war vor 2 Jahren noch nicht so und macht uns unglaublich happy. Menschlich ist bei uns natürlich auch wahnsinnig viel passiert. 2012 waren wir gerade frisch aus der Schule raus und wussten alle noch nicht so richtig was wir  vom Leben wollen. Ob wir das mittlerweile so genau wissen ist natürlich eine andere Frage, aber wir haben uns immerhin in eine gewisse Richtung bewegt. Außerdem stecken wir alle in der Ausbildung oder im Studium, haben teilweise Partnerschaften, wohnen nicht mehr bei unseren Eltern und so weiter. Ich hab das Gefühl, dass wir alle einen mehr oder weniger großen Schritt in Richtung "erwachsen" gemacht haben. Aber das  kann man mit 21 ja auch mal machen. Aber keine Angst.
Wir sind und bleiben Vögel.

metal-is-forever: Was wollt ihr mit DUST BOLT erreichen. Welche Ziele und Pläne habt ihr? Wo wollt ihr in 5 Jahren stehen? 

Bene: Puh. In erster Linie wollen wir natürlich weiterhin so viel Spaß und Freude an der Band haben wie bisher. Wir sehen uns ja auch nicht als Organisation oder Unternehmen, das möglichst viel messbaren Erfolg erzielen soll, sondern als vier Freunde, die zusammen durch die Welt tuckern und Mukke machen. Das soll auch so bleiben und wenn das nicht mehr so wäre, dann hätte die Band für uns, glaube ich auch nicht mehr viel zu bieten. Es wäre natürlich toll, wenn wir immer mehr Leute für unsere Musik begeistern könnten. Und irgendwann werden wir uns wohl oder übel auch die Frage stellen müssen, wie wir unseren Lebensunterhalt verdienen. Ich hoffe die Bandkasse wird uns diese Entscheidung dann erleichtern können. Jetzt wird aber erst mal der Riot angezettelt und dann "schau ma moi", wie man in Bayern so schön sagt.