Drei Jahre nach dem letzten Saufgelage ("Back Through Time") stechen Kapitän Cristopher Bowes und seine Crew wieder in See, um die Welt mit neuem Piraten- und Party-Metal-Liedgut zu versorgen. Eines sei gleich vorweg genommen; wer ALESTORM bisher kitschig oder gar unerträglich fand, dürfte sich mit "Sunset on the Golden Age" auch nicht anfreunden können, da die Piratenmeute ihren Kurs kaum merklich verändert hat. Wer hingegen von Gassenhauern älteren Datums wie "Keelhauled" oder "Wenches & Meat" nicht genug bekommen kann, der findet auf Album Nr. 4 von ALESTORM genügend Material, um berauscht vor Glück ins "Taka Tuka Land" schippern zu können. Songs wie "Drink", "Mead from Hell" oder "Magnetic North" sind bereits nach dem ersten Hörgang nicht mehr aus den Hirnwindungen zu bekommen und dürften auf den Live-Bühnen in Zukunft für ordentlich Alarm sorgen. Angestachelt vom wachsenden Erfolg, wagen sich ALESTORM auf "Sunset on the Golden Age" gelegentlich an ein Thrash-Riff heran und verwenden bei "1741" sogar (zarte) Growls. Die TAIO CRUZ Cover-Nummer "Hangover" dürfte allerdings selbst beim erprobtesten Seefahrer Brechreiz auslösen. Dem heiligen Klabautermann sei Dank, dass sich ALESTORM im Anschluß daran mit dem 11 Minuten Titelsong so anspruchsvoll wie noch nie präsentieren und die Scheibe damit in den Hafen bringen, um sich dort verdientermaßen für ihren erneuten Beutezug feiern zu lassen. (JK)
7.5 von 10