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Dienstag, 8. Dezember 2015

Konzertbericht NIGHTWISH + ARCH ENEMY + AMORPHIS 1.12.2015 München - Zenith

NIGHTWISH haben im Frühjahr mit "Endless Forms Most Beautiful" ihr bisher anspruchvollstes, aber eben auch "härtestes" Album auf den Markt gebracht, was so nicht zu erwarten war. Noch weniger war zu erwarten, dass die Finnen in diesem Herbst mit zwei Death Metal Bands (ARCH ENEMY + AMORPHIS) zusammen den Tourbus besteigen, um Deutschland zu bereisen. Besagte Bands kommen zwar ebenfalls aus Nordeuropa (Schweden und Finnland), hatten in der Vergangenheit aber eher weniger Übereinstimmung mit dem Symphonic- / Gothic- / Power-Metal Genre. Wie würde das Publikum auf dieses Tourpackage reagieren? Lange Rede, kurzer Sinn: "Ausverkauft" prangert am Kartenhäuschen. Überpünktlich gegen 19 Uhr erlischt das Hallenlicht und AMORPHIS eröffnen den Abend mit "Death of a King". Bei sehr guten Soundverhältnissen (die Lightshow läuft dagegen noch auf Sparflamme) zeigen AMORPHIS vom ersten Moment an, dass sie sich über die Jahre zu einer absoluten Top-Band (die als Opener eigentlich "verschenkt" ist - Anmerkung der Redaktion) entwickelt haben. Hier sitzt jede Note und jedes Arrangement - auf Platte ebenso wie auf der Bühne. Das Publikum dankt es ihnen und ist (größtenteils) ebenfalls von Anfang an bei der Sache. Die meiste Aufmerksamkeit zieht wie üblich Tomi Joutsen auf sich, an dessen neue Frisur sich der/die ein oder andere(r) aber erst noch gewöhnen muss. Weiter geht es mit "Sacrifice" vom aktuellen Album ("Under the Red Cloud"), von dem heute gleich vier Titel zum besten gegeben werden. Nach "Bad Blood" bittet Tomi einen "Ehrengast" auf die Bühne. Es handelt sich hierbei um Marco Hietala von NIGHTWISH (da haben wir doch noch einen Querverweis zum Headliner), der zu "Sky is Mine" und "Silver Bride" den zweiten Fronter geben darf. Leider ist dessen Mikro viel zu leise abgemischt,
sodass der gute Mann optisch zwar anwesend war, akustisch aber kaum zu vernehmen war. Ihren Gig bringen AMORPHIS mit "The Four Wise Ones" und dem abschließenden "House of Sleep" dann wieder im ursprünglichen Line-Up zu Ende. Nach einer sehr kurzen Umbaupause, dürfen ARCH ENEMY gegen 19.50 Uhr auf die Bühne. War einigen in langen Kleidern gehüllten Goth-Mädchen der Härtegrad bei AMORPHIS schon zu heftig, verziehen sich jetzt, bereits nach den ersten Klängen von "Yesterday is Dead and Gone", immer mehr von ihnen in hintere Hallenregionen, um dort auf NIGHTWISH zu warten. ARCH ENEMY lassen sich davon nicht irritieren, warum auch, und ziehen ihr Ding ohne Rücksicht auf die Befindlichkeiten einzelner Besucher durch. Einige feine Soli und viele beeindruckende Growls später ist das Eis aber gebrochen - München (zumindest der Großteil im Zenith) feiert ARCH ENEMY. "Ravenous", "You Will Know My Name", "Under Black Flags We March", "Avalanche" - ARCH ENEMY feuern in der Folge ein Melo-Death-Geschoß nach dem anderen aus der Hüfte. Mehr noch als zuvor bei AMORPHIS kommt die Mischung aus 
Geballer und Melodie in der ersten Hälfte des Auditoriums an. Die neue Brülllorette am Mikro Alissa White-Gluz trägt mit ihrer Bühnenpräsenz ebenfalls dazu bei, dass ARCH ENEMY letzendlich nach "Nemesis" ausgiebig beklatscht werden. Kaum sind Michael Amott & Co von der Bühne, drängen auch schon die zuvor erwähnten Goth-Girls wieder nach Vorne. Nachdem ein jeder seinen Platz gefunden hat, ertönt auch schon ein Donnerschlag, der Bühnenvorhang fällt und NIGHTWISH eröffnen mit "Shudder Before the Beautifull" und "Yours is an Empty Hope". Floor Jansen benötigt heute Abend beide Songs, um stimmlich "warm" zu werden. Der ein oder andere zarte Wackler sei ihr aber verziehen, da sie in der Folge abliefert, als gäbe es kein Morgen. Äußerlich "warm" wird hingegen allen Beteiligten (Band und Publikum) von Anfang an, was hauptsächlich der Pyroshow ("Feuer frei" ... ähm ... falsche Band) geschuldet ist. Die Lightshow ist ebenfalls nicht von schlechten Eltern, wird aber noch von der LED-Wand im Hintergrund (auf ein Backdrop wurde verzichtet) in den Schatten gestellt. Marco
Hietala (ihr erinnert euch, der Mann ohne Stimme bei AMORPHIS) kommt jetzt ebenfalls voll zur Geltung. Ein ums andere mal gibt er er die "Zweitstimme" bei NIGHTWISH, was dem Sound der Finnen nicht erst seit heute den besonderen Touch verleiht. Stichwort "besonderer Touch". Tuomas Holopainen tobt sich während der gesamten Show am linken Bühnenrand hinter seinem Keyboardpulk so dermaßen derbe aus, dass man befürchten muss, der gute Mann könnte sich ein Schleudertrauma zuziehen. Hut ab - oder im Falle von Tuomas Holopainen - Zylinder ab. Das Hauptaugenmerk legen NIGHTWISH (logischerweise) auf der laufenden Tour auf neues Material vom aktuellen Album. Insgesamt 7 Songs schaffen es vom "Endless Forms Most Beautiful" Album auf die Setlist. Der Rest ist bunt durchgemischt: u.a. "Stargazers", "Ever Dream", "Whishmaster", "Nemo", "The Islander" und "I Want My Tears Back". Den Schlusspunkt (es gab keine Zugabe) setzen NIGHTWISH mit dem überlangen "The Greatest Show on Earth", einem Konfettiregen und der in großen Lettern auf der LED Anzeige geschriebenen Botschaft "I Were Here". (JK)