Es gibt Bands, die polarisieren. CREMATORY gehören definitiv zu diesen Bands. Der Goth-Gemeinde kann man es mit zuviel Zugeständnis an die metalische Vergangenheit nicht recht machen und den meisten Metalheads geht zuviel tanzbarer Gothbeat auf den Senkel. Eine schöne Bredouille, in die sich die Band aus Rheinland-Pfalz da gebracht hat. Fakt ist, dass CREMATORY das Beste aus deutschen Landen ist, was unter dem Banner "Gothic-Metal" läuft. Nachdem im Laufe der Jahre der metalische Härtegrad immer mal wieder runtergefahren wurde bzw. die elektronischen Spielereien etwas überhand nahmen, haben CREMATORY mittlerweile eine Balance gefunden, die beiden Fanlagern (Gothic und Metal) gerecht wird und gefallen dürfte, auch wenn die Waage etwas mehr Gewicht auf der Gothic-/EBM-Seite anzeigt. Was CREMATORY eindeutig anderen Bands mit ähnlicher musikalischer Veranlagung voraus haben, ist die Hitdichte, die sich auf nahezu jedem Album findet. Da macht auch "Antiserum" keine Ausnahme. So ist z.B. die Single "Shadowmaker" einmal gehört, nicht mehr aus dem Schädel zu bekommen und dürfte in den Tanzschuppen der schwarzen Welt in Dauerrotation laufen. Einen ähnlichen Hit haben CREMATORY für die Metaler mit dem Titelsong "Antiserum" im Angebot. Allerdings gibt es auch einen Totalausfall zu vermelden: "Virus" eignet sich bestenfalls dazu, um eine Senioren-Gothic-Party im Altenheim (bitte alle schön monoton mitklatschen) auf Touren zu bringen.
Anspiel-Tipps: "Shadowmaker", "Until the End" und "Antiserum"
Fazit: Insgesamt ist "Antiserum" ein Album geworden, welches nicht zu den stärksten von CREMATORY in deren 21-jährigen Bandgeschichte zählt, da neben den 3 - 4 Top-Songs viel Mittelmaß mit eingetütet wurde. Da aber 3 - 4 Top-Songs auf einem Album nicht selbstverständlich sind, zeigt der Daumen dennoch nach Oben. (JK)
6 von 10