Wenn man 50 Jahre alt wurde, kann man schon mal ein Fazit über das bisher Erreichte ziehen, die Gegenwart beleuchten und in die Zukunft blicken. Sabina Classen wurde 1963 geboren und ist seit ihrem 18. Lebensjahr Mitglied bei HOLY MOSES und das sehr respektabel, wie 11 Alben und unzählige Touren belegen. Obwohl der ganz große Wurf nie gelungen ist , haben HOLY MOSES einen sehr guten Ruf in der Szene und das absolut zurecht, wie auch das neue Album "Redefined Mayhem" beweist, das überraschend vielfältig ausgefallen ist. HOLY MOSES 2014 bedeutet, dass man neben dem gewohnten traditionellen Thrash-Brett, wie z.B. "Hellhound" und "Undead Dogs", auch progressiv angehauchte Perlen, wie "Triggered" und "Into The Dark" mit Querverweisen zu "The New Machine of Lichtenstein" geboten bekommt. Außerdem findet sich, zur sowieso ständig präsenten Death-Metal Leidenschaft bei HOLY MOSES, mit "One Step Ahead of Death" ein fast lupenreiner Death-Metal Brocken auf "Redefined Mayhem", oder zum Ende hin auch etwas Thrash'n'Core bei "This Dirt". Zu alledem (Ausnahme "The Dirt"; hier übernehmen Thomas Geitsch und Peter Geltat das Mikro) bellt, krächzt und growlt Sabina in ihrer unverwechselbaren Art, so dass, trotz aller Abwechslung, gewährleistet ist, dass wo HOLY MOSES auf dem Cover steht, auch HOLY MOSES aus den Boxen dröhnt. Da der technische Anspruch diesesmal im Vordergrund getanden zu haben scheint, ist leider beim ein oder anderen Song die Eingängigkeit ein wenig abhandengekommen. D.h. man findet teilweise etwas schwerer Zugang zu den Songs und sollte deshalb "Redefined Mayhem" mehr Zeit zum Reifen gönnen.
Anspiel-Tipps: "Undead Dogs", "Into The Dark", "One Step Ahead of Death"
Fazit: HOLY MOSES sind auch im 34. Jahr des Bestehens noch immer eine verlässliche Konstante und wuchtig wie eh und je. Der biblische Moses wurde (angeblich) 120 Jahre alt...wenn Sabina weiterhin gut bei Stimme bleibt, erwartet uns also noch einiges.. (JK)
7 von 10